AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
also zu der alten Meinung: Helm drauf lassen.
Ich habe 2006 gelernt, dass der Helm auf jeden Fall runter soll. Klar ist es unheimlich schwierig, den Helm abzunehmen, weil man mit rechnen muss, dass im Nackenbereich auch etwas aus dem Leim gegangen ist. Nur dann den Helm abzunehmen, wenn das Unfallopfer wegkaspert? Nach ca. drei Minuten ohne Sauerstoffzufuhr wird das Gehirn bereits geschädigt. Und was sind drei Minuten??? Stress, da liegt einer/da liegen mehrere; Blut; Unfall; Leute, die in der Gegend rumstehen, statt zu helfen. Da sind drei Minuten nix.
Der Helm hält den Kopf evtl. zusammen. Wenn der Kopf, zuvor in einer guten Schale geschützt, "gespalten" sein sollte, dann braucht man keine Sorge um den Helm haben. Da ist dann nix mehr mit Helm.
Bitte Helm runter - SOFORT! Da habt ihr bei einem ansprechbaren Unfallopfer die nötige Ruhe. Übt in einer Trockenübung (zu Hause) das Abnehmen des Helmes durch
- zwei Helfer: einer hält den HWS-Bereich, der andere nimmt den Helm ab
- einen Helfer: für Fortgeschrittene, Profis oder Bestatter :-)
(Brille dabei nicht vergessen abzunehmen - beim Unfallopfer, nicht beim Helfer). Beim Unfall: notfalls Kinnriemen mit Messer durchtrennen, nicht lange rumzappeln mit Doppel-D, Ratsche etc. Der Helm ist garantiert nach dem Unfall nicht mehr einsetzbar.
Übrigens: Schäden, die der/die Helfer bei der Durchführung der Hilfemaßnahmen "erleiden", können bei der Landesunfallkasse zur Regulierung angemeldet werden. Z. B. der eigene Helm, den man unachtsam weggeworfen hat, um schnell helfen zu können.
Kleiner Tipp: das Institut für Zweiradsicherheit hat eine DVD mit einem Notfall-Lehrfilm für ca. 20 Euronen! Siehe Kurve, Ausgabe 01/2009 oder im Net.
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