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Cheffe 16.01.2009 12:49

Da geht es einem gleich ganz anders...
 
Ein *RUMMS*, direkt gefolgt von einem *SCHEPPER* - bei uns in der Straße gab es ja schon einige Unfälle, da wir zwar normal 50km/h hier vorgeschrieben haben, aber eine Kurve weiter ist eine lange 100km/h-Strecke und die Leute nehmen oftmals den "Schwung" von dort noch mit in die Ortschaft.

Dieses Mal hatte es einen älteren Rollerfahrer erwischt, der hinten in die M-Klasse unseres Nachbars geknallt war.

Als ich raus kam, lag der Mann mitten auf der Straße und wurde bereits von den Ersthelfern umsorgt. Insbesondere sein rechtes Bein sah gar nicht gut aus... Es hing für mich optisch zu erkennen nur noch an ein paar Fäden - so grausam es sich jetzt auch lesen mag, so grausam war es für mich zu sehen.

Ich drehte mich dann auch weg, konnte eh nicht aktiv helfen, da mittlerweile eine Krankenschwester und ein Arzt vor Ort waren und Ersthilfe leisteten.

Was ich allerdings noch mitbekam war ein roter Passat, der sich an dem sich mittlerweile gebildeten Stau vorbeizwängte und mit Warnblinklicht direkt vor der Unfallstelle anhielt. Es stieg ein älterer Mann aus, lief direkt auf den verletzten Mann zu, der von den vier Ersthelfern versorgt wurde, um ihm den Helm abzunehmen. Sofort riefen ALLE Ersthelfer und auch ich, der ich mich ansonsten im Hintergrund aufhielt: "Nicht den Helm abnehmen!!" - Er ignorierte es.

Mir wurde beim letzten ADAC-Sicherheitstraining ausdrücklich gesagt, dass man den Helm bei Bewußtsein des Patienten drauf lassen sollte. Gar nicht mal unbedingt wegen einer möglichen Rückenverletzung, sondern weil der Helm unter Umständen den Kopf zusammenhält... und der Mann war im Gesicht überall blau und rot und es war stark angeschwollen.

Es kam dann endlich Polizei und RTW, die aber auf den Notarzt warten mussten. Nach ca. 45 Minuten auf der Straße liegen, wurde der Mann auf die Trage gehoben und wurde dort auf der Straße vom Notarzt weitere 20-30 Minuten behandelt und konnte erst dann in den RTW geladen werden. Dieser stand dann weitere 20-30 Minuten noch direkt vor unserem Haus, bevor er mit Alarm losfahren konnte.

Es scheint den Mann doch heftig erwischt zu haben...

Ich wollte mir dieses Erlebnis von heute Vormittag einfach mal von der Seele schreiben.

Krankerbruder 16.01.2009 13:06

AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
 
da hast du natürlich recht.
als Ich damals auf der Intensivstation gearbeitet habe, hatten wir da auch einen jugentlichen der mit 80 km/h auf einen stehenden Mercedes aufgefahren ist.( Der schwarze Mercedes stand allerdings ohne Licht auf einer Landstraße)
Sah auch nicht gerade sehr gut aus der Typ
Sein Hintermann kahm aus dieser Sache nicht so gut raus, der is noch anner Unfallstelle Verstorben.
Zu dieser Zeit is mir das Mopped fahren auch vergangen.

crusader 16.01.2009 14:44

AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
 
sage mal bitte wo in welcher kurve das denn war in obex


und das mit den langen hin und her liegt daran den pat. stabil zu
bekommen

naja sowas ist für ersthelfer immer schrecklich ich kann da immer nur nicht viel zu schreiben ich bin ja selber bei den verein

und habe da irgendwie in den letzten 8 jahren ein fell für:ouch:

Cheffe 16.01.2009 14:51

AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
 
Zitat:

Zitat von crusader (Beitrag 1182)
sage mal bitte wo in welcher kurve das denn war in obex

Westerbecker Str., nicht in der Kurve, sondern auf der Hauptstraße (direkt vor unserem Haus). Eine Kurve weiter ist die Tankstelle, danach fängt ja auch schon der 100er Bereich Richtung Ohlenstedt an.

crusader 16.01.2009 16:01

AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
 
ja weiss wo

da wo das neubau gebiet ist (scholland)

ist fast die kurve mit der tanke
ja da kommt man immer mit überschuss rein

BeMiWe 16.01.2009 16:36

AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
 
Schrecklich, sowas "hautnah" mitzubekommen. Dass unser zweirädriges Hobby nicht ganz ungefährlich ist, ist zwar allen klar, aber es dann so direkt vor Augen zu sehen, ist eine andere Sache.

Ich drück dem Rollerfahrer feste die Daumen, dass es nicht so schlimm ist, wie es für dich aussah - und dass er ohne Schäden wieder gesund wird ...

... allerdings sehe ich auch die Gefahr, bei diesen doch noch rutschigen Straßenverhältnissen auf den kleinen Rollerreifen unterwegs zu sein. Meine Tochter hat jedenfalls seit November "Rollerverbot".

ZZR1100 16.01.2009 16:37

AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
 
also zu der alten Meinung: Helm drauf lassen.

Ich habe 2006 gelernt, dass der Helm auf jeden Fall runter soll. Klar ist es unheimlich schwierig, den Helm abzunehmen, weil man mit rechnen muss, dass im Nackenbereich auch etwas aus dem Leim gegangen ist. Nur dann den Helm abzunehmen, wenn das Unfallopfer wegkaspert? Nach ca. drei Minuten ohne Sauerstoffzufuhr wird das Gehirn bereits geschädigt. Und was sind drei Minuten??? Stress, da liegt einer/da liegen mehrere; Blut; Unfall; Leute, die in der Gegend rumstehen, statt zu helfen. Da sind drei Minuten nix.

Der Helm hält den Kopf evtl. zusammen. Wenn der Kopf, zuvor in einer guten Schale geschützt, "gespalten" sein sollte, dann braucht man keine Sorge um den Helm haben. Da ist dann nix mehr mit Helm.

Bitte Helm runter - SOFORT! Da habt ihr bei einem ansprechbaren Unfallopfer die nötige Ruhe. Übt in einer Trockenübung (zu Hause) das Abnehmen des Helmes durch
- zwei Helfer: einer hält den HWS-Bereich, der andere nimmt den Helm ab
- einen Helfer: für Fortgeschrittene, Profis oder Bestatter :-)
(Brille dabei nicht vergessen abzunehmen - beim Unfallopfer, nicht beim Helfer). Beim Unfall: notfalls Kinnriemen mit Messer durchtrennen, nicht lange rumzappeln mit Doppel-D, Ratsche etc. Der Helm ist garantiert nach dem Unfall nicht mehr einsetzbar.

Übrigens: Schäden, die der/die Helfer bei der Durchführung der Hilfemaßnahmen "erleiden", können bei der Landesunfallkasse zur Regulierung angemeldet werden. Z. B. der eigene Helm, den man unachtsam weggeworfen hat, um schnell helfen zu können.

Kleiner Tipp: das Institut für Zweiradsicherheit hat eine DVD mit einem Notfall-Lehrfilm für ca. 20 Euronen! Siehe Kurve, Ausgabe 01/2009 oder im Net.

HolgiV6 17.01.2009 13:13

AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
 
Das natürlich echt heftig wenn man sowas miterleben muß. Denke sowas läßt einen auch so schnell nicht wieder los. Da denkt man sicherlich verstärkt drüber nach was so für gefahren auf einen launern und wie schnell etwas passieren kann.
Kleiner Vorteil könnte sein da sman etwas mehr mit Köpfchen unterwegs ist wie vorher wenn man sieht was passieren kann.
Trotzdem möchte ich mit niemandem tauschen der sowas miterlebt hat

kawaengel77 17.01.2009 18:58

AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
 
Arbeite genau wie crusader im Rettungsdienst. Egal ob der verunfallte Motorradfahrer ansprechbar ist oder nicht - der Helm kommt ab!!!
Die Bewusstlosigkeit kann unerwartet eintreten und dann muss man schnell handeln können und das geht nur wenn der Helm ab ist!

Cheffe 17.01.2009 19:01

AW: Da geht es einem gleich ganz anders...
 
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Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass es solch ein Typ (offener) Helm war und keinesfalls ein Integralhelm:

Anhang 58


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